Man hat die Wahl: entweder fährt man mit der RB25 in etwas über einer Stunde nach Köln oder aber man setzt sich in sein eigenes Auto und ist bei freien Straßen in rund 40 Minuten in Köln. Vielen fällt die Wahl nicht schwer. Man setzt sich ins eigene Auto und fährt los. Zu der Fahrtzeit von mehr als einer Stunde kommt noch hinzu, dass man nur alle 60 Minuten nach Köln fahren kann.
Beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) ist man sich immerhin einig, dass das für den gesamten Wirtschaftsstandort Oberbergischer Kreise keine hinnehmbaren Verhältnisse sind. Insbesondere mit der TH in Gummersbach, wodurch auch viele junge Menschen ins Oberbergische gezogen werden, ist eine gute Bahnanbindung sehr wertvoll. Vor allem vor dem Hintergrund der sog. Verkehrswende ist eine schnelle Zugverbindung unabdingbar. Man betont zwar ausdrücklich, dass sich das Projekt noch in der Vorplanung befinde, also noch nichts beschlossen ist, aber macht man Fortschritte. Immerhin hat man nun einen Termin in Aussicht gestellt, zu welchem das Projekt realisiert sein soll: Ende 2032. Also in bestenfalls 12 Jahren. Und das gilt dann auch nur für den ersten Bauabschnitt bis Gummersbach. Der zweite Bauabschnitt bis Marienheide soll daran anschließend in Angriff genommen werden. Hier steht man zudem vor dem Problem, dass ein Mittelbahnsteig nicht realisierbar ist, man also ein Wendegleis in Höhe des P+R-Parkplatz errichten muss. Dieser Umstand spiegelt sich letztlich in einem bedeutend größeren Planungsaufwand wider.
„Es ist sehr bedauerlich, dass man noch fast zwei Jahrezehnte warten muss, bis auch wir in den Genuss einer schnellen Bahnanbindung Richtung Köln kommen. Das ist definitiv zu viel! Insbesondere für den Tourismus bietet diese Bahnanbindung erhebliches Potenzial, das wir sehr schnell erschließen möchte. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie sorgt wieder für eine vermehrte Attraktivität des ländlichen Raums. Marienheide mit seinen Talsperren und Rad-/ Wanderwegen ist unter diesen Gesichtspunkten eine wahre Goldgrube.“ – Dr. Karl-Heinz Hanke. Ihr Kandidat für Oberdorf/Eberg.

Die SPD-Fraktion wird neben einer Forcierung dieses Projektes auch eine Anpassung der Tarifstruktur in Angriff nehmen. Das Problem besteht nämlich darin, dass man in Fahrtrichtung Lüdenscheid eine Tarifgrenze überschreitet. Das heißt, die Schülertickets oder Jobtickets, die für das VRS-Gebiet gelten, können in diese Richtung nicht benutzt werden. Stattdessen ist muss man zu einem Anschlusstarif greifen, der mit Zusatzkosten verbunden ist.
„Meine Kinder wohnen fast alle im Ruhrgebiet. Eine Zugfahrt dorthin ist momentan mit erheblichen Kosten verbunden. Alleine die Fahrt bis Lüdenscheid ist teurer als bis nach Köln. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Hier muss dringend etwas getan werden!“ – Harald Kramer. Ihr Kandidat für Linge/ Moosbergstraße
Spätestens mit der Realisierung der S15 muss dieses Tarifproblem gelöst sein, so werden wir auch für Menschen aus dem Ruhrgebiet besser erreichbar und die Fahrt mit dem Zug attraktiver.
Wir sind gespannt, was die weiteren Planungen des NVR ergeben, und werden in dieser Sache am Ball bleiben.