In der Kommunalpolitik wird häufig über die Kinder und Jugend gesprochen. Meistens geht es in diesem Zusammenhang dann um Bildung bzw. die Marienheider Schulen. Aus unserer Sicht ist es aber notwendig, zukünftig nicht nur über Kinder und Jugendliche zu sprechen. Vielmehr müssen wir dahin kommen, dass wir den Kindern und Jugendlichen mehr Gehör für ihre Anliegen verschaffen. Denn oftmals betreffen politische Entscheidungen auch die Belange der Kinder und Jugendlichen. Gerade aufgrund der Tatsache, dass wir möchten, dass auch die heutigen Kinder und Jugendlichen in Zukunft gerne hier leben, ist es umso logischer und notwendiger, ein solches Parlament einzurichten.
Ein Jugendparlament ist hierfür aus unserer Sicht das ideale Mittel. Es bietet unter anderem den Schulen und Vereinen die Möglichkeit, demokratisch gewählte Vertreter in dieses Parlament zu entsenden und dort ihre Interessen zu vertreten. Dort wird dann über für Kinder und Jugendliche relevante Themen gesprochen und diskutiert. Das Jugendparlament soll dann auch das Recht haben, an Tagesordnungspunkten im Rat und den Ausschüssen teilzunehmen, wo sie von betroffen sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auch die Politik deren Interessen und Belange anhört und mit berücksichtigt.
Das Jugendparlament agiert aber auch unabhängig vom Gemeinderat. So kann es zum Beispiel eigene Themen verfolgen sowie Projekte planen und realisieren. In der Stadt Wipperfürth wird ein solches Parlament mittlerweile seit 20 Jahren mit großem Erfolg und Interesse geführt. Es kann auf diese Art und Weise auch ein zentraler Baustein für eine gute Jugendarbeit in der Gemeinde sein, die zudem einen kurzen Draht in die Politik hat.
Mit diesem Mittel begegnen wir auch einer immer größer werdenden Politikverdrossenheit. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien, dass gerade Kinder und Jugendliche Interesse daran haben, sich mit für sie relevanten Themen auseinanderzusetzen. Jedoch ist das Interesse an einer parteipolitischen Mitwirkung wiederum gering. Ein Jugendparlament setzt genau dort an, weil es keine Parteimitgliedschaft oder Ähnliches braucht.