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Drei Arbeitsgruppen und der Gemeindewald: Die zweite Sitzung des Klimabeirates

In der zweiten Sitzung des Klimabeirates wurden drei Arbeitsgruppen gebildet: Energie, Mobilität und Klimawandelvorsorge. Diese werden nun die für sie wichtigsten Themen herausarbeiten und dem Plenum vorstellen. Des Weiteren wurde über den Gemeindewald sowie die Möglichkeiten der Gründung einer Genossenschaft gesprochen.

Ein Bericht von Fabian Geisel

Am Mittwoch, dem 19.08.2020, fand die zweite Sitzung des Klimabeirates statt. Aus unserer SPD-Fraktion waren Markus Schramm, Karl-Heinz Hanke und Fabian Geisel anwesend. Nachdem aufgrund von Corona der Termin der ersten Sitzung schon knapp ein halbes Jahr zurücklag, galt es zuerst die Ergebnisse der ersten Sitzung aufzuarbeiten und zu wiederholen. Im Anschluss daran hat man sich darauf geeinigt, drei Arbeitsgruppen zu bilden und hat abschließend noch einen Vortrag über den Gemeindewald gehört.

Entwicklungen in der Gemeindeverwaltung

Bürgermeister Stefan Meisenberg hat zur Einleitung in die zweite Sitzung Neuigkeiten aus der Verwaltung, die das Thema „Umwelt“ und die Arbeit des Klimabeirates betreffen, bekanntgegeben. So gab es einige Umstrukturierungen innerhalb der Verwaltung. Christoph Dreiner ist seit dem 01.07.2020 für den neuen Fachbereich verantwortlich, der u. a. die Gemeindeentwicklung, den Tourismus, die Umwelt aber auch die Wirtschaftsförderung umfasst. Daneben wurde eine neue Mitarbeiterin, Frau Schulze, aus Niedersachsen angeworben. Des Weiteren wurde Frau Hambach nun auch in diesen neuen Fachbereich umgesetzt, nachdem sie zuvor einige Zeit mit Frau Schorde im Bürgermeisterbüro tätig war.

Drei Arbeitsgruppen: Energie, Mobilität und Klimawandelvorsorge

Das Kernergebnis der zweiten Sitzung ist, dass man fast einstimmig der Meinung war, dass die Arbeit im großen Plenum, mit gut 25 beteiligten Personen, nicht wirklich zielführend ist. Man könne zwar viel und ausgiebig diskutieren, was bei rumkommen würde vermutlich aber nicht, so der Tenor von Seiten der Beteiligten und des Bürgermeisters. Die nun gebildeten Arbeitsgruppen mit 6-8 Personen haben die Aufgabe, in eigenen Sitzungen die wichtigsten Themen herauszusuchen und für die übernächste Sitzung einen Vortrag vorzubereiten, der das Ergebnis der AG darstellt und erläutert. Ziel ist es, sich auf wenige Themen zu beschränken, die dann aber effektiv angegangen werden können. Des Weiteren soll jede Arbeitsgruppe einen Sprecher oder eine Sprecherin benennen, der neben der Rolle des Ansprechpartners für den Bürgermeister, auch als sachkundiger Einwohner bzw. Einwohnerin in die Ausschüsse entsendet wird, die nach der Wahl zusammengesetzt werden. Diese Person wird aktiv an den Diskussionen des Ausschusses teilnehmen können und die Positionen des Klimabeirates vorstellen und vertreten können, jedoch kein Stimmrecht haben. Dieses bleibt den Ratsmitgliedern bzw. sachkundigen Bürgern vorbehalten. Nichtsdestotrotz finden wir es sehr wichtig und auch richtig, dass der Klimabeirat in den zugehörigen Ausschüssen die Möglichkeit bekommt, gehört zu werden und selbst auch Akzente setzen zu können. Deshalb bleibt die Rolle des Sprechers auch Personen vorbehalten, die nicht im Rat oder in den Ausschüssen ordentliche Mitglieder sind. Unsere drei Fraktionsmitglieder werden der Arbeitsgruppe Energie angehören.

Der Gemeindewald

Eine recht ausgiebige Diskussion ergab sich zum letzten Tagesordnungspunkt. Frau Schulze hatte zum Thema Gemeindewald vorgetragen. Die Gemeinde Marienheide besteht zu fast 50% aus Wald und die Gemeinde hat 40 Hektar Waldfläche in ihrem Besitz. Auch auf diesen Waldflächen besteht das Borkenkäferproblem. Der Oberbergische Wald zählt hier mit zu den Hotspots und ist mit am stärksten von dem Befall betroffen. Deswegen muss es jetzt darum gehen, Konzepte zu entwickeln, die eine artenreichen stabile aber auch standortgerechte Bepflanzung ermöglichen. Hier gibt es auch Fördergelder von der EU, die die Entwicklung eines solchen Konzeptes aber auch Maßnahmen zum Umbau und Erhalt von Wäldern fördern. Der Klimabeirat kann auch hier eine wichtige Rolle als Impulsgeber spielen.

Die Diskussion entfachte sich dabei an dem Punkt, wo es um die Frage ging, was für Bäume denn standortgerecht seien. Ein Mitglied des Beirates führte dazu aus, dass man das derzeit überhaupt nicht sagen könne. Alle bisherigen Empfehlungen und Erfahrungen seien durch den Klimawandel mehr oder weniger obsolet. Es würde sich erst in vielen Jahren herausstellen, welche Baumart sich hier durchsetzen wird. Selbst vergleichsweise robuste Bäume wie die Buche habe derzeit mit der Trockenheit zu kämpfen. Deswegen sei es jetzt wenig zielführend, Bäume zu pflanzen ohne aber Ahnung davon zu haben, ob die Bäume das überleben. Es sei zwar richtig, dass man jetzt damit starten und es ausprobieren müsse, jedoch müssten möglichst viele Arten in Art „Testgebieten“ gepflanzt werden. Daraus müsse man dann Erkenntnisse ziehen. Hier würde dann aber die vergleichsweise lange Dauer ein Problem darstellen. Aus diesem Grund ist das Thema Wald auch ein eher langfristiges.

Genossenschaft und Urwald

Zwischen den einzelnen Punkten kamen diese beiden Themen auch zur Sprache. Es gibt zahlreiche Beispiele, wo andere Gemeinden Genossenschaften gegründet haben, um gezielt Projekte umzusetzen. Der Kernpunkt ist hierbei vor allem die Möglichkeit, Gelder zu generieren, womit dann einzelne und spezifische Projekte umgesetzt werden können. Der Bürgermeister stimmte diesen Ideen zu und fand den Gedanken auch gut, jedoch könne man im jetzigen Stadium dazu noch nichts konkret machen.

Das Thema Urwald ist vor allem wegen der hohen CO2-Bindung sehr wichtig und ein guter Ansatz. Hier muss letztlich eine der Arbeitsgruppen gucken, was es für Möglichkeiten gibt und wie so ein Projekt aussehen könnte.