Erinnerungen: Besuch des Marie-Ansorge Kindergarten Schöneborn

Gabi Trifonidis und Fabian Geisel besuchten Ende Juni den AWO Marie-Ansorge-Kindergarten in Schöneborn. Martina Peters führte uns über das Grundstück, erläuterte die Veränderungen der letzten Jahre und berichtete anschließend über die Herausforderungen der Corona-Pandemie.

von Fabian Geisel

Gabi Trifonidis und Fabian Geisel besuchten Ende Juni den AWO Marie-Ansorge-Kindergarten in Schöneborn. Martina Peters führte uns über das Grundstück, erläuterte die Veränderungen der letzten Jahre und berichtete anschließend über die Herausforderungen der Corona-Pandemie.

Hintergrund des Besuches war die Erweiterung des Grundstückes sowie die Gelegenheit, über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Betrieb des Kindergartens zu reden. Sowohl Fabian Geisel als auch der Sohn von Gabi Trifonidis besuchten den Kindergarten damals Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre.

Rundgang über das Grundstück und durch den Kindergarten

Der Rundgang über das Gelände begann direkt mit dem erweiterten Grundstück. Der Kindergarten hatte durch die Gemeinde Marienheide und die Flurbereinigung das Teilstück entlang des Feldweges zugeschlagen bekommen. An der Stelle, an der bis Ende letzten Jahres noch eine unbewirtschaftete Wiese war, haben die Kinder nun eine großzügige, gepflegte Grünfläche, die vorerst auch so naturbelassen bleiben soll. Man plane aber eventuell die Anschaffung einer neuen Schaukel. Eine damalige Vogelnestschaukel wurde vor rund 8 Jahren im Zuge des Anbaus abgeschafft. Derzeit freue man sich aber vor allem über den neu hinzugewonnen Platz. Der Förderverein des Kindergartens hat die Anschaffung eines Ponyhofes, bestehend aus einer kleinen Hütte und zwei Holzpferden, unterstützt. Hier haben die Kinder nun eine große Fläche, auf der sie damit spielen können.

Das erweiterte Grundstück
Der Ponyhof

Der Förderverein des Kindergartens hat diesen über die Jahre immer wieder mit wichtigen Investitionen unterstützt. Aktuellstes Projekt ist die Neuanschaffung eines Sonnenschirms für den Sandkasten. Dieser wird derzeit nur provisorisch durch einen kleineren Sonnenschirm überdeckt. Das damalige Sonnensegel war in die Jahre gekommen und durch den Schirm ersetzt worden. Nun soll jedoch ein größerer und elektrischer Schirm angeschafft werden.

Die große Forscherwerkstatt

Eine der größeren Anschaffungen der Vergangenheit ist die Blockhütte, die als Forscherwerkstatt von den größeren Kindern genutzt wird. In der Hütte können die Kinder basteln und experimentieren und dadurch auch eine engere Verbundenheit mit der Natur entwickeln. Um dieses Bewusstsein zu entwickeln, wurden Hochbeete angeschafft, die vor allem mit Blumen bepflanzt sind, um die Bienen zu unterstützen. Des Weiteren steht ein größeres Insektenhotel auf dem Grundstück sowie zwei kleinere an der Blockhütte.

Für die Zukunft stehen weitere Investitionen insbesondere in den Neuanstrich der Fassade und Arbeiten am Dach des Gebäudes an.

Die Veränderungen in der Kinderbetreuung

Die Veränderungen bei der Kinderbetreuung haben dazu geführt, dass der Kindergarten zwei Anbauten erhalten hat. Diese dienen vor allem den kleineren Kindern als Ruheraum in den U3-Gruppen. Derzeit gebe es zwar keine Kinder, die das in Anspruch nähmen. Deshalb dienen die Räume momentan vor allem als Rückzugsmöglichkeit, so dass die Vorschulkinder getrennt von den kleineren Kindern spielen können. Jedoch sei man dafür gewappnet, es gebe auch schon Anmeldungen für Kinder, die das Angebot mit den Ruhezeiten in Anspruch nehmen werden. Die Kinder sind immer häufiger bis zu 45 Stunden pro Woche (jeden Tag von 7-16 Uhr) im Kindergarten. In den letzten Jahren sei dieses Angebot immer häufiger nachgefragt worden. Das sich verändernde Berufsbild hat hier große Auswirkungen.

Ruheraum im neuen Anbau
Eine Spieleecke im bestehenden Gebäude

Die Corona-Pandemie

Im letzten und diesem Jahr hat der Kindergarten mit der Corona-Pandemie und sich ständig wechselnden Vorschriften und Auflagen zu kämpfen gehabt. Abgesehen von den Sommer- und Weihnachtsferien hatte der Kindergarten jeden Tag geöffnet. Die Auflagen, z. B., dass die Kinder alle an der Tür abgegeben werden mussten und auch separate Eingänge in ihre Gruppen hatten, wurde gut angenommen. Lediglich die Kinder, die das erste Mal in den Kindergarten gingen, durften zur Eingewöhnung von den Eltern begleitet werden. Lobend wurde hervorgehoben, dass die Kinder das gut verinnerlicht und auch akzeptiert hätten. Die verschärfte Hygieneregel, dass nach Ankunft die Hände gewaschen werden mussten, wurde von den Kindern selbstständig umgesetzt.

Das Jahr 2021 stand wiederum unter anderen Vorzeichen. Die Lage hatte sich deutlich verschärft und der Aufforderung des Oberbergischen Kreises, die Kinder nicht in den Kindergarten zu bringen, sondern zu Hause zu betreuen, wurde von den meisten Eltern angenommen. Der Kindergarten hatte mit Notgruppen jedoch auch weiterhin geöffnet, die Stimmung sei jedoch gespenstisch und nicht mit dem Vorjahr vergleichbar gewesen, weil teilweise nur ein bis zwei Kinder pro Gruppe anwesend gewesen seien. Diese ungewohnte Ruhe habe man aber genutzt, um den Kindergarten zu verschönen und telefonische Elterngespräche zu führen. Für die Kinder, die zu Hause geblieben sind, wurden Basteltüten gepackt, die von den Eltern abgeholt oder teilweise auch nach Hause gebracht worden sind. So hatten die Kinder auch zu Hause eine zusätzliche Beschäftigung erhalten.

Freundlich gestaltete Sitzecke in der Versammlungshalle mit Zugang zur Küche (Tür links) und Turnhalle (Tür rechts)

Rückkehr zum Regelbetrieb

Seit Ende Mai ist der Kindergarten wieder im Regelbetrieb mit seinen 65 Kindern. Innerhalb des Gebäudes werden die Gruppen nicht durchmischt. Die Kinder müssen immer mit ihren Kameradinnen und Kameraden aus der eigenen Gruppe spielen. Außerhalb des Gebäudes im Sandkasten oder auf der Wiese sei diese Regelung jedoch aufgehoben und alle können miteinander spielen. Für das Innere des Gebäudes wolle man die Regelung aber zur Sicherheit noch beibehalten. Die Erzieherinnen sind mittlerweile auch fast alle 2-Mal geimpft. Man würde sich aber wünschen, dass auch die Eltern schneller die Gelegenheit bekämen, sich impfen zu lassen.

Mit der Corona-Pandemie wurde zudem die zusätzliche Stelle einer Alltagshelferin geschaffen. Diese unterstützt die Erzieherinnen bei den alltäglichen Aufgaben und vor allem beim Desinfizieren der Tische und Stühle. Dies sei eine sehr große und auch wichtige Hilfe. Es sei sehr schade, dass diese Stelle nur bis 31.07. befristet sei. Man würde sich wünschen, dass diese Stelle dauerhaft eingerichtet werden könnte.

Nun hofft man, dass die Pandemie zu einem Ende kommt. Das letzte große öffentliche Fest fand 2019 statt und man würde sich wünschen, das zeitnah wieder durchführen zu können. Das gleiche gilt für alle anderen Aktivitäten, die man im Jahresverlauf durchgeführt hat. Seien es die Ausflüge oder die Übernachtung der Vorschulkinder, die den Kindergarten verlassen und nach den Ferien in die Schule gehen. Das sei immer sehr schön gewesen und würde doch sehr fehlen.

Der Rundgang über das Grundstück sowie das anschließende Gespräch hat uns gezeigt, welch fantastische und wichtige Arbeit dort und in Kindergärten generell geleistet wird. Die Größe des Grundstückes in Kombination mit der Bauweise des Gebäudes und seinen getrennten Gebäudeflügeln sind besonders. Insbesondere die Einbindung in die Natur mit der Ortslage in Schöneborn gefällt uns sehr gut. Die getätigten Investitionen haben dabei immer einen Mehrwert geschaffen und das Angebot immer attraktiver gemacht.

Wir teilen die Hoffnung, dass bald wieder öffentliche Feste möglich sind, und würden uns freuen, den Kindergarten bei einem dieser Feste wieder besuchen zu können. Zudem bedanken wir uns herzlich für die genommene Zeit, die Führung und das ausführliche Gespräch!

Weitere Informationen zum Kindergarten erhalten Sie hier.

Weitere Bilder

Ein kleiner Klettergarten
Die Turnhalle
Eines von mehreren Hochbeeten
Spieleecke im Anbau
Die neugestaltete Versammlungshalle