von Fabian Geisel
In der Sitzung des Bau- und Planungsausschuss am 18.08.2021 hat die Verwaltung Pläne vorgestellt, laut denen ein Investor beabsichtigt, das VdK-Heim in Marienheide-Stülinghausen in ein Wohngebäude umzubauen sowie auf dem Grundstück noch drei weitere Wohngebäude zu errichten. Die Planungen sehen 100 Wohneinheiten vor. Alle Wohnungen sollen barrierefrei und 20 der Wohnungen auch rollstuhlgerecht sein. Das Angebot soll sich in erster Linie an Senioren richten, jedoch kein stationäres Pflegeheim werden. Stattdessen soll es in Zusammenarbeit mit einem mobilen Pflegedienst betrieben werden, der auf Wunsch genutzt werden kann.
Wir begrüßen sehr, dass es Planungen rund um das VdK-Heim gibt. Das seit vielen Jahren leer stehende Gebäude ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand und bis dato gab es keine Anzeichen einer baldigen Reaktivierung des Grundstückes. Ein anderer Investor errichtet derzeit in Marienheide-Rodt ein stationäres Pflegeheim. Das VdK-Heim spielte während der Planungen damals keine Rolle. Der Ausschuss hat nun in einem ersten Schritt einen sog. vorhabenbezogenen Bebauungsplan beschlossen, der klar regelt, in welcher Frist etwas konkret gebaut und wie das Gebäude tatsächlich genutzt werden darf. Diesem Beschluss haben wir nach einigen Nachfragen, die unsere anfänglichen Bedenken ausgeräumt haben, zugestimmt. Nun werden die weitere Planungsschritte beobachtet und in der Fraktion sowie dem Rat besprochen. Wir würden uns sehr freuen, wenn der beschlossene Bebauungsplan zügig in konkrete und detaillierte Planungen überführt und umgesetzt wird.
Bei der weiteren Entscheidungsfindung spielen aus unserer Sicht vor allem aber noch zwei weitere Punkte eine wichtige Rolle:
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- Marienheide vollzieht derzeit eine sehr starke Entwicklung im Bereich der Pflege. Neben dem neuen Pflegeheim auf dem Rodt und dem bestehenden im Zentrum sowie weiteren Angeboten vor Ort sind wir sehr gut aufgestellt. Das große Plus ist die gute Lage und Anbindung an allen Standorten. Das Vorhaben am VdK-Heim ergänzt sich in diesem Zusammenhang gut. Insbesondere dass es sich nicht um ein weiteres stationäres Pflegeheim handeln wird, begrüßen wir. Die angestrebte Nutzung wird Marienheide für diejenigen, die im Ruhestand eine kleine Wohnung in schöner Lage haben wollen, sehr attraktiv sein. Um die Mobilität mit dem eigenen Auto zu gewährleisten, muss noch die Frage nach Stellplätzen geklärt werden. Geplant sind derzeit 47 öffentliche Parkplätze. Hier besteht die Gefahr, dass diese nur von Besuchern der Talsperre genutzt werden. Es muss also noch geklärt werden, wie die Bewohnerinnen und Bewohner einen sicher zugewiesenen Parkplatz erhalten.
- Wir streben für die Brucher eine Entwicklung an, die sich in einem Gesamtplan widerspiegeln soll. Die von einander getrennt stattfindenden und wenig aufeinander abgestimmten Planungen bergen die Gefahr, dass sich zu viele Vorhaben in ihrem Angebot gleichen (z. B. ausschließlich neue Wohnbebauung und Campingmöglichkeiten). So gibt es Planungen am Südufer, den Campingplatz umfassend zu modernisieren und mit Ferienhäusern und sog. Tiny-Houses zu ergänzen. Neben dem Wanderparkplatz an der Sperrmauer sind wiederum auch Wochenendhäuser geplant. Alle bisherigen Vorhaben beziehen sich somit auf das Wohnen. Es wäre sinnvoll ein Konzept zu haben, das den Bereich rund um die Talsperre mit einer Anzahl unterschiedlicher (Freizeit-) Angebote attraktiv macht, also bspw. einen Bereich nur mit Wohnbebauung und einen anderen nur mit Freizeitangeboten, idealerweise nahe der Sperrmauer und den Bademöglichkeiten. Wichtig ist eine Entwicklung, die alle Altersgruppen beachtet.