von Fabian Geisel, Mitarbeit: Fiona Rüggeberg
Fiona Rüggeberg will mit ihrem Projekt „Ernteland“ zukünftig vor allem Kindern der Region die Herkunft unserer Nahrungsmittel nahebringen und durch die Schaffung eines besonderen Naturerlebnisparks ein größeres Bewusstsein für die immer wichtiger werdenden Umweltthemen fördern. Auf dem dafür vorgesehenen Areal, nur 900 Meter vom Ortszentrum Marienheide entfernt- direkt am Bergischen Panoramaradweg gelegen, wird hierfür ein Abenteuerspielplatz mit themenbezogenen Spielhäusern, Rutschen und Hängebrücken in Kombination mit einer terrassierten Gartenanlage entstehen. In diesem Garten können die Besucher unter fachlicher Anleitung dann eine Vielzahl unterschiedlicher Gemüsesorten, Salaten, Obst und Beeren anbauen. Wir haben das Projekt auf unserer Webseite bereits vor einigen Wochen vorgestellt.

Am heutigen Samstag, dem 18.09.2021, haben wir Frau Rüggeberg besucht, uns einen Eindruck vor Ort geschaffen und uns das Projekt erläutern lassen. Die Begeisterung für ihr Vorhaben merkt man Frau Rüggeberg an. Die erste Idee für dieses Projekt kam ihr schon vor vielen Jahren, in den letzten fünf Jahren hat sich der Gedanke immer mehr verfestigt, ehe die wirklich konkreten Planungen vor 2 Jahren Gestalt annahmen. Der vorläufige Höhepunkt ist die Förderzusage über das LEADER-Programm in Höhe von 65% der Baukosten. Jetzt wartet sie noch auf die Genehmigung durch die Bezirksregierung für die Änderung des Flächennutzungsplanes. Dies wird voraussichtlich zu Beginn 2022 passieren, worauf dann der Antrag auf Fördergelder bei der EU erfolgen kann. Der Abschluss aller Bauabschnitte, welche teilweise auch als Bürgerbeteiligungsprojekte geplant sind, ist für Sommer 2023 vorgesehen.
Nach der Fertigstellung werden sich die Angebote des Erntelands unter der Woche vor allem an die Kinder und Jugendlichen in den Kindergärten und Schulen richten. Gemeinsam mit einer erfahrenen Wildnispädagogin, sowie weiteren Kollegen aus dem Bereich Wald- und Erlebnispädagogik sind die Grundlagen für einen qualifizierten Unterricht gelegt. Das Ziel des Erntelands ist es, ein Bewusstsein für komplexe biologische Zusammenhänge zu entwickeln und die Sensibilität gegenüber der Natur zu schärfen. Die Kombination mit dem Biologie-Unterricht oder aber auch die Schaffung einer AG bieten sich hier an. Der gemeinnützige Gedanken steht bei diesem Projekt ganz klar im Vordergrund, denn Kinder unter 12 Jahren sollen dieses Angebot grundsätzlich kostenlos nutzen dürfen, um sicherzustellen, dass auch alle gleichermaßen an den Aktivitäten teilhaben können. Die Finanzierung der unentgeltlichen Bildungseinheiten wird sich aus Freizeitangeboten für die ganze Familie an Wochenenden und in den Ferien, sowie Seminaren zu unterschiedlichen Themen rund um ökologischen Gartenbau und weiteren Umweltthemen speisen. Die angebauten Gemüsesorten werden dann auch vor Ort – im Sinne eines Erlebniseinkaufs für die ganze Familie – zu erwerben sein, mit der Möglichkeit, selbst in den Gärten zu ernten. Im Gegensatz zu dem Angebot für die Schülerinnen und Schüler wird das kostenpflichtig sein.

Als gemeinnützige Organisation freut sich das Ernteland natürlich auch über Spenden und kann überdies auf staatliche Fördergelder zurückgreifen.
Beim Rundgang über das Grundstück zeigte uns Frau Rüggeberg ihren Versuchsgarten, den sie bereits angelegt hat. Dabei hat sie schon die ersten Prinzipien für das künftige Ernteland angewendet. So sind die Erddämme unter anderem mit Holz am Grund unterlegt. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf den Nährstoffgehalt des Bodens und begünstigt durch die Temperaturregulierung ähnlich eines langsamen Kompostierungsprozesses den Anbau von wärmeliebenden Arten. Künftig sollen die Gemüsesorten dann auch so angebaut werden, dass diese sich ergänzen und so den Ertrag steigern.

Neben dem Anbau von Gemüse spielen auch Tiere, unter anderem das hofeigene Damwild eine wichtige Rolle im Nähstoffkreislauf. Auf dem Gelände des künftigen Erntelandes grasen heute noch die Hirsche, der Bestand an Tieren soll sich in Zukunft noch durch weitere Sorten erhöhen. Das Gehege wird direkt an das Ernteland angrenzen. So wird es für die Kinder und künftigen Besucherinnen und Besucher ein überaus attraktives Angebot geben, das in Marienheide herausstechen wird.
Wir sind sehr fasziniert und begeistert von dem Projekt, das für Marienheide einen großen Gewinn darstellt. Frau Rüggeberg kann sich unserer vollen Unterstützung sicher sein. Sobald der Bau abgeschlossen ist, werden wir wieder einen Besuch abstatten. Wir bedanken uns auch ganz herzlich für Zeit am heutigen Samstag.